Über die Kanaren
Nachrichten und lokale Zeitungen vermitteln zwar den Eindruck, dass die Kanaren ein großes Ganzes sind, weil sie stets auch über die Nachbarinseln berichten, aber in Wirklichkeit sind die Inseln sehr individuell und ihre Bewohner stolz darauf. Zwischen ihrer Entstehung liegen schließlich auch Jahrmillionen.
Ist in Städten wie Paris oder London wie Wahl des Viertels die klare Entscheidung zu und Bekenntnis für einen bestimmten Lebensstil, so ist es auf den Kanaren die Wahl der Insel. Es beginnt bei der groben Vorauswahl: Rechts oder links der Seine, nördlich oder südlich der Themse, Ostprovinz der Kanaren mit Las Palmas als Hauptstadt oder die westlichen Kanaren mit Verwaltungssitz in Santa Cruz de Tenerife.
Gran Canaria und Teneriffa sind die Inseln mit der größten Vielfalt.
"Vieles hier (in Teneriffa) erinnert mich an den Süden Gran Canarias. Überhaupt haben die beiden Inseln einige Gemeinsamkeiten: Touristen werden überwiegend in den trockeneren, sonnenreichen Süden ausgelagert, dafür ist das bergige Hinterland in weiten Teilen ursprünglich und erfreulich unberührt geblieben. Es gibt Steilküsten und einen grünen Norden; bunte Städte wie Santa Cruz und Las Palmas mit einer ausgeprägten Kunst- und Musikszene. Beide Inseln sind vielfältig in ihrer gigantischen Bandbreite zwischen atemberaubend schön und schockierend hässlich."
Auf Fuerteventura trifft sich die Weltelite zum Surfen und alle die, die anspruchsvoll bei der Wahl ihrer Strände sind.
Lanzaroteños sehen ihre Insel gern als Gesamtkunstwerk und ich stimme zu.
"In die Insel, die ich unter mir sehe, verliebe ich mich sofort. Ich mag die vielen Vulkankrater, bestaune die Farbverläufe von Schwarz über Grau, ins Braune und dann Rot, mit grünen Farbtupfern aus Palmen und dem gelegentlichen Pink oder Orange der Bougainvilleen. Mir gefällt der Kontrast der weich dahinfließenden dunklen Landschaft zu den klaren Linien der vereinzelten weißen Häuser mittendrin. Keine hohen Betonklötze, Bettenburgen oder überdimensionierten Werbetafeln stören das Bild. Alles passt zusammen wie in einem perfekten Gemälde."
Die Auswanderer auf La Palma schienen sich stärker für Ökologie, die auf La Gomera eher für Energie zu interessieren.
Die Bewohner von El Hierro kümmert all das wenig, die sind dort drüben in Richtung Amerika für sich allein und zufrieden damit, seit kurzem sogar noch unabhängiger, dank ausreichender Eigenproduktion von grünem Strom.
Natürlich ist diese Zusammenfassung subjektiv und hochgradig unvollständig. Einen ersten eigenen Eindruck der Inseln könnt ihr euch mit den Fotos auf den folgenden Seiten verschaffen. Auf jeder Seite habe ich euch einen Vorschlag für eine Rundtour über die Insel zusammengestellt. Die Routen habe ich so gewählt, dass sie möglichst viele Highlights der Inseln abdecken. Ich habe sie selbst ausprobiert und einige davon in „Ein Jahr auf den Kanaren“ genauer beschrieben. Welche Orte ich dabei als Highlights nenne, entspricht meinem persönlichen Geschmack, stimmt aber in vielen Fällen auch mit den allgemein bekannten Sehenswürdigkeiten überein.
Reisetipps und Bilder der Kanarischen Inseln